Geschäftsjahr Eberspächer Gruppe 2020 und Ausblick 2021

Esslingen, 19. Mai 2021 – Nach einem Geschäftsjahr 2020, das stark von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt war, steht für die Eberspächer Gruppe das aktuelle Jahr im Zeichen der Transformation. Die größte Division Exhaust Technology wird operativ unabhängiger und agiert künftig unter der Marke „Purem by Eberspächer“. 

Im Jahr 2020 waren alle drei Divisions der Unternehmensgruppe Eberspächer von massiven Absatzeinbrüchen infolge der Corona-Pandemie betroffen. Dies wird jedoch nicht im Konzernumsatz sichtbar: Mit rund 4,9 Mrd. EUR liegt er nur marginal unter dem Vorjahreswert (-1,1%). Der geringe Rückgang ist auf die gestiegenen Preise für Edelmetalle, die in Katalysatoren verwendet werden, zurückzuführen. Der Nettoumsatz, der diese Effekte nicht berücksichtigt, liegt um 16,4% unter dem Vorjahreswert. Darin spiegelt sich der globale Einbruch des Fahrzeug-Absatzes wider. Dieser sank in 2020 für Pkw weltweit um 15%, in Europa um fast 24%. Trotz des schwierigen Marktumfeldes konnte durch schnelle und umfassende Kostenreduzierungen ein positives Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von 33,5 Mio. EUR erzielt werden. Mit einem Maßnahmenpaket, das notwendige Restrukturierungsaufwendungen einschließt, schuf Eberspächer die notwendigen Voraussetzungen, um gestärkt in die Zukunft zu gehen. Nach Steuern beträgt das Konzernjahresergebnis -53,1 Mio. EUR. Über 82% der Umsätze wurden außerhalb Deutschlands realisiert. Weltweit beschäftigte das Unternehmen durchschnittlich 9.902 (-0,3%) Mitarbeiter an 80 Standorten. Das vergangene Jahr war nicht nur durch die Corona-Pandemie von einer großen Dynamik geprägt – sowohl in der Automobilindustrie und ihren Technologien als auch im Welthandel und der Wirtschaft. „Wir befinden uns in einer Phase der Transformation und diese gestalten wir aktiv und im Sinne unserer Unternehmensstrategie MOVE“, blickt der Geschäftsführende Gesellschafter Martin Peters nach vorne. 

Abgastechnik tritt künftig als „Purem by Eberspächer“ auf
Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte die Division Exhaust Technology rund 4,4 Mrd. Umsatz. In Mexiko, Indien und China nahmen weitere Produktionsstätten den Betrieb auf. Für eine saubere Mobilität und die Erfüllung der kommenden Emissionsnormen wurden neue Produkte entwickelt. Damit bietet Eberspächer Systeme, die die Abgasreinigung durch die Verkürzung der Kaltstartphase noch effizienter machen und die NOx-Emissionen unter Testbedingungen um bis zu 90% senken. Künftig tritt die Division Exhaust Technology als „Purem by Eberspächer“ am Markt auf. Damit stärkt der Automobilzulieferer die operative Unabhängigkeit des Bereichs und erweitert die Möglichkeiten für die globale Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. „Wir erleben aktuell große Veränderungen in der Automobilindustrie und der Wirtschaft weltweit – vor diesem Hintergrund handeln wir proaktiv“, erläutert Martin Peters die strategische Ausrichtung. Für die Zulieferbranche erwartet Eberspächer eine Konsolidierung insbesondere bei reifen Märkten und Produkten, in der verstärkt globale Allianzen entstehen werden. Das Familienunternehmen bekennt sich dabei klar zu seinem Kerngeschäft und bleibt Eigentümer von Purem by Eberspächer. Die operative Geschäftsführung verantwortet weiterhin Dr. Thomas Waldhier, der dem Abgastechnik-Bereich seit 2012 vorsteht. Ziel von Eberspächer bleibt es, vom Kern des Unternehmens aus zu wachsen. „Purem by Eberspächer ist ein starkes Standbein unserer Unternehmensgruppe. Das Tochterunternehmen generiert Mittel für die Weiterentwicklung der Abgasreinigungstechnologien und der internationalen Präsenz sowie für das Wachstum mit neuen Geschäftsfeldern und Technologien“, erläutert Peters die Transformation und ergänzt: „Unsere Unternehmensgruppe agiert erfolgreich auf unterschiedlichen Märkten und bietet dafür ein sehr breites Produktportfolio. Mit der neuen Marke bilden wir dies künftig organisatorisch differenzierter ab.“ 

Weitere Informationen zu Purem by Eberspächer siehe separate Pressemeldung.

 
Transformation mit Innovationen und Produkten für die Megatrends
Zu den weiteren Schritten der Transformation zählte im Jahr 2020 der zielgerichtete Ausbau des Innovationsbereichs zur Erschließung neuer Produkte und Märkte. Im vergangenen Jahr beteiligte sich Eberspächer an zwei Start-ups. Aktuell treibt das Unternehmen seine Aktivitäten in drei definierten Suchfeldern „Thermal Comfort for Mobility“, „Urban Mobility Solutions“ und „Hydrogen for Mobility“ durch die Organisationseinheit Business Innovation weiter voran. Hier zielt Eberspächer auf eine umfassende Betrachtung der Mobilität ab. 
Die beiden Divisions Climate Control Systems und Automotive Controls entwickeln wesentliche Technologien für die Mobilität von morgen. Im Geschäftsjahr 2020 verzeichneten sie mit Umsätzen von 483,8 Mio. Euro (Climate Control Systems) und 50,2 Mio. Euro (Automotive Controls) krisenbedingt geringere Umsätze. „Es ist und bleibt unser Anspruch, mit diesen beiden Divisions erfolgreich zu wachsen“, verdeutlicht Peters. Dass dies gelingt, zeigen Erfolge im Bereich Digitalisierung und den Megatrends E-Mobility und Autonomes Fahren. Die elektrischen Fahrzeugheizungen erfuhren, nach Wiederhochlauf der Produktionen ab Sommer 2020, eine erhöhte Nachfrage. Sie werden insbesondere in Elektro- und Hybridmodellen eingesetzt. Auf hohes Kundeninteresse stieß der Bereich Fahrzeugelektronik auch mit Produkten für besonders sichere Bordnetze, die insbesondere in autonomen Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Deutlich rückläufige Zahlen musste hingegen der Bereich der Klimasysteme für Busse verzeichnen, da insbesondere die Nachfrage nach Reise- und Überlandbussen durch die Mobilitätsbeschränkungen stark sank. Der Absatz von klassischen Fahrzeugheizungen blieb aufgrund der wirtschaftlichen Eintrübung ebenso hinter den ursprünglichen Planungen zurück. Eberspächer trieb im Jahr 2020 die Digitalisierung seiner Komponenten voran. Für das aktuelle Jahr plant das Unternehmen die Marktreife mit Produkten zur Überwachung von Kühlketten in Spezialfahrzeugen.

2021 weiter unter Einfluss der wirtschaftlichen Erholung
„Wir befinden uns in herausfordernden Zeiten“, fasst Peters zusammen. „Gleichzeitig haben wir gezeigt, dass wir die Krise als Chance nutzten und sowohl unsere Produkte als auch die Organisation vorangebracht haben.“ In der Pandemie steht der Gesundheitsschutz durch umfassende Hygienemaßnahmen weiter im Fokus. Weitreichende Mobile Office Lösungen für die Mitarbeiter sind etabliert. Bisher verzeichnete das Unternehmen durch konsequentes Management nur vereinzelte Infektionsübertragungen von Mitarbeiter zu Mitarbeiter. Mit Blick auf das aktuelle Geschehen und die langfristigen Perspektiven äußerte sich Peters: „Unser wirtschaftlicher Erfolg ist von der weiteren positiven Entwicklung des weltweiten Fahrzeugmarktes abhängig. Letztendlich muss sich unser Unternehmen im anspruchsvollen Umfeld konkurrierender Antriebsarten positionieren, um unsere Kunden stets mit einem ausgewogenen Produktportfolio zu begeistern.“ Dazu plant das Unternehmen mit hoher Geschwindigkeit mit neuen Technologien zu wachsen und wird den Umsatz allein in den Geschäftsbereichen Climate Control Systems und Automotive Controls in den kommenden vier Jahren auf eine Milliarde Euro steigern.

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Über Eberspächer:
Die Eberspächer Gruppe zählt mit rund 10.000 Mitarbeitern an 80 Standorten weltweit zu den führenden Systementwicklern und -lieferanten der Automobilindustrie. Das Familienunternehmen mit Sitz in Esslingen am Neckar steht für innovative Lösungen in der Abgastechnik, Fahrzeugelektronik und Klimatisierung für unterschiedliche Fahrzeugtypen. Die Eberspächer Komponenten und Systeme sorgen für mehr Komfort, höhere Sicherheit und eine saubere Umwelt im mobilen Alltag. 2020 erwirtschaftete die Unternehmensgruppe einen Umsatz von über 4,9 Milliarden Euro.